Ukraine
Unterwegs im zweitgrößten Land Europas
Chronologie
Die Region, in der das heutige Albanien liegt, blickt auf eine wechselvolle, oft blutige Vergangenheit zurück. Albaniens Geschichte ist aber auch reich an Hochkultur und vielfältigen kulturellen Austausch, jahrhundertelanges friedliches Nebeneinander der Religionen.
Kommen Sie mit und entdecken Sie die vielfältige Geschichte Albaniens mit uns auf einer Albanienreise.
500.000 - 12.000 v. Chr.: Höhlen, befestigte Siedlungen in Shkodra, Feuersteinwerkzeuge von Xarrë (südalbanische Küste)
2500 - 1900 v. Chr.: Ackerbau und Viehzucht
1600 - 800 v. Chr.: Die illyrischen Stämme entstehen
800 - 450 v. Chr.: Ausbau der illyrischen Höhensiedlungen und bäuerlichen Dorfgemeinschaften, Gründung von Buthrothum (Butrint)
627 v. Chr.: Griechische Kolonisation, Gründung von Dyrrhachium (Durrës)
585 v. Chr.: Gründung von Apollonia
5. - 2.Jh. v.Chr.: lllyrisches Königtum, Ausbau der illyrischen Städte, Königin Teuta, illyrisch-römische Kriege
168 v.Chr.: Niederlage des illyrischen Königs Genthios gegen die Römer, Ende des lliyrisches Reiches
48 v.Chr.: Römischer Bürgerkrieg, Cäsar und Pompeius vor Durrës
um 30 n.Chr.: Romanisierung der lllyrer
14 - 395: Ausbau der Provinzstädte, Bedrohung der Donaugrenze durch einfallende Völker, strategische Schlüsselrolle der römischen Provinz lllyrien, römische Kaiser illyrischer Herkunft
Ende 4. Jh.: Christentum als Staatsreligíon, älteste Kirchenbauten
395: Albanien untersteht dem Oströmischen Reich
395 - 565: Einfälle der Westgoten und Ostgoten, Zerstörung von Durrës und Butrint, Rückgang der Bevölkerungszahl durch Kriege und Seuchen
655 - 850: Slawische Völker verdrängen die illyrische Restbevölkerung in den Südwesten des heutigen Albanien
850 - 1018: Bulgaren unterwerfen die Slawen auf dem Balkan und die Albaner; Übertritt der Bulgaren zum Christentum mit Gründung einer eigenen slawisch- orthodoxen Kirche; das Bistum Ohrid tritt an die Stelle des Bistums Durrës
1018 - 1224: Die albanischen Gebiete fallen zurück an Byzanz; Errichtung bedeutender Kirchen und Klöster
1081: Landung der süditalienischen Normannen unter Robert von Guiscard
1096: Erster Kreuzzug, Albanien wird Durchzugsgebiet der Kreuzzüge ins Heilige Land
Ende 11. Jh.: Erster albanischer Feudalstaat Fürstentum Arbanon, Bau von Festungen, erste Erwähnung der Bevölkerung von Durrës als Albanoi
1272 - 1282: Besetzung der albanischen Küstengebiete durch das normannische Königreich unter Karl von Anjou (in Nachfolge der Staufer)
Ende 13. Jh. bis Mitte 15. Jh.: Herrschaft der albanischen Familie der Muzaka zwischen Korça, Berat und Vlora
1343 - 1347: Albanien wird Teil des serbischen Königreichs unter Zar Dušan
1385: Erste Niederlage der Albaner gegen die Osmanen
1389: Schlacht auf dem Amselfeld (heutiges Kosovo), Serben und Nordalbaner unterliegen gemeinsam den Osmanen
1400: Venedig besetzt die albanische Küste zwischen Shkodra und Korfu/Butrint
1444: Liga von Lezha, Allianz der Fürsten Mittel- und Nordalbaniens unter der Führung von Skanderbeg gegen die Osmanen, Widerstand gegen dieselben
1468: Zerfall der Liga von Lezha mit dem Tod Skanderbegs
1478: Eroberung von Kruja durch die Osmanen
1480: Venedig gibt die Herrschaft über die Küstenstädte an die Osmanen ab
ab 1501: Ganz Albanien unter osmanischer Herrschaft, Kampagnen zur lslamlsierung der Bevölkerung, Unterdrückung der albanischen Kultur und Sprache; Butrint bleibt venezianisch, Himara und größere Teile Nordalbaniens widersetzen sich erfolgreich der osmanischen Kontrolle und bleiben über 500 Jahre weitgehend autark
16. - 17.Jh.: Zerstörung und Niedergang der Städte, Widerstand der Bevölkerung und mehrere Emigrationswellen, Einteilung des Landes in Sandschaks (Verwaltungsbezirke) und größere Paschaliks (Herrschaftsbereiche) .
18. - 19. Jh.: Blütezeit der Städte, von Kultur und Handwerk unter osmanischem Einfluss
18. Jh.: Erstarken der örtlichen Pashas, Ali Pasha von Tepelena (1785-1822) in loannina und Berat, Familie der Bushatli in Shkodra und Nordalbanien
1830: Massaker an 500 albanischen Beys in Monastir (Bitola/Mazedonien) durch einen Hinterhalt osmanischer Truppen zur Schwächung albanischer Unabhängigkeitsbewegungen
1839: Die nationaltürkische Erneuerung (Tansimat- Reform) wird in Albanien als nicht ausreichend abgelehnt
1830 - 1850: Beginn der albanischen Nationalbewegung, initiiert durch muslimische albanische lntellektuelle in Istanbul
1876: Aufstand der Mirditen (Nordalbanien)
1878: Neuregelung der Grenzen Albaniens, das Land bleibt unter osmanischer Herrschaft; Gründung der Liga von Prizren (heutiges Kosovo) zur Vertretung albanischer lnteressen vor dem Ausland; die Nationalbewegung entdeckt die eigene Sprache und die eigenen Traditionen, eine Flut albanischer Schriften erscheint, Abdyl, Naim und Sami Frashëri werden durch ihre Werke berühmt
1887: ln Korça eröffnet die erste Schule, in der Albanisch unterrichtet wird
1908: Kongress von Monastir, die albanische Sprache erhält das erste Mal eine moderne Orthografie in lateinischen Buchstaben, die bis heute gültig ist
Anfang 20. Jh.: Erneutes Aufflammen der Aufstände gegen die Osmanen; Albanien ist das einzige Land in Europa unter vollständiger osmanischer Besatzung und erhält keine politische Hilfe von den europäischen Staaten
1912, 1913: Erster und Zweiter Balkankríeg
28.11.1912: Der Nationalrat von Vlora ruft die albanische Unabhängigkeit aus, Ismail Qemali wird der erste albanische Präsident
1913: Anerkennung Albaniens durch die Botschafterkonferenz in London
1914: Prinz Wilhelm von Wied wird in Kontrollfunktion als Fürst von Albanien eingesetzt
1914 - 1918: 1. Weltkrieg, Besetzung Albaniens durch Griechenland, Serbien, Italien, Frankreich, Montenegro und Österreich-Ungarn; Serbien und Griechenland planen die Aufteilung Albaniens; Bau von Militärstraßen und Ausbeutung von Rohstofflagern durch die Besatzungsmächte; Albanien ist ein reines Agrarland fast ohne öffentliche Infrastruktur, in den Ebenen dominiert Großgrundbesltz mit mittelalterlichen Feudalstrukturen, der Großteil der Bevölkerung lebt auf der untersten Stufe von Subsistenzwirtschaft
1920: Kongress von Lushnjë, Bildung einer provisorischen Regierung, Tirana wird Hauptstadt Albaniens
1922: Die orthodoxe Kirche Albaniens erhält ihre Selbstständigkeit
1922 - 1924: Ahmed Zogu wird albanischer Premierminister
1924: Sturz Zogus, Neubildung einer reformorientierten Regierung unter Fan Noli und Gurkuqi
1924 / 1925 - 1928: Staatsstreich durch Zogu, Alleinherrschaft
1928 - 1939: Zogu erklärt sich zum König, Gründung des Königreichs Albanien
1939-1943: Italien besetzt Albanien, König Zogu geht ins Exil
ab 1941: Organisierter Partisanenwiderstand der Balli Kombëtar (Nationale Befreiungsfront) und der Kommunisten
1941: Großalbanien entsteht durch den Anschluss Kosovos, Westmazedoniens und Teilen Nordgriechenlands unter italienischer Regie
8.11.1941: Gründung der Partia Komuniste Shqiptarë (KP Albaniens)
1941: Die deutsche Wehrmacht besetzt Griechenland und Jugoslawien mit der Unterstützung Italiens und Ungarns
März 1943: Enver Hoxha wird Generalsekretär der Kommunistischen Partei
Mai 1943: Deutschland verliert durch die Kapitulation Italiens seinen Verbündeten im Mittelmeerraum, bleibt aber mit seinen Truppen in Albanien
9.9.1943: Besetzung Albaniens durch die deutsche Wehrmacht
Juli bis Oktober 1943: Einsatz gegen griechische und albanische Partisanen, Zerstörung von 201 Ortschaften und 4500 Häusern, Massaker an etwa 2000 Zivilisten durch Vergeitungsaktionen; Gründung der Albanischen Nationalen Befreiungsarrnee; zeitweise Kollaboration der Balli Kombëtar mit der deutschen Wehrmacht gegen die Kommunisten
4.12.1944: Rückzug der Deutschen aus Albanien; der 30.11. ist heute Tag der Befreiung und nationaler Feiertag
11.1.1946: Proklamation der Volksrepublik Albanien, Enver Hoxha wird Ministerpräsident und übernimmt alle wichtigen Regierungsämter
1948: Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Jugoslawien; 1. Parteitag der KP, Enver Hoxha wird Generalsekretär der Partei
1950: Proklamation Albaniens zum Arbeiter- und Bauernstaat, entschädigungslose Enteignung der Beys und Großgrundbesitzer
1952: 2. Parteitag, Einführung der Fünfjahrespläne mit dem Ziel der Umwandlung Albaniens in einen modernen Agrar- und Industriestaat
1955: Beitritt in UNO und Warschauer Pakt
1956: 3. Parteitag, Kollektivierung der Landwirtschaft
1957: Gründung der ersten Universität Albaniens in Tirana
1961: Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur UdSSR, erste Wirtschaftsbeziehungen zu China
1967: Religionsverbot, Albanien wird der erste atheistische Staat der Welt; politische "Säuberungsmaßnahmen"
1968: Austritt aus dem Warschauer Pakt; Abschluss der Elektrifizierung Albaniens
1978: Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu China
1981: Angeblicher Selbstmord des Ministerpräsidenten Mehmet Shehu
1982: Ramiz Ali wird Ministerpräsident
1985: Tod Enver Hoxhas mit 76 Jahren (geb. 1908 in Gjirokastra) an Herzversagen
1989 - 1990: Beginn des politischen Umbruchs durch antikommunistische Studentendemonstrationen, 6000 Albaner flüchten in westliche Botschaften
12.12.1990: Gründung derDemokratischen Partei (Partia Demokratike)
20.1.1991: Sturz der Enver-Hoxha-Statue in Tirana, Massendemonstrationen in allen Städten
8.8.1991: 10.000 Menschen flüchten von Vlora mit einem Frachter nach Bari; Freilassung der politischen Gefangenen
4.11.1991: Erster öffentlicher katholischer Gottesdienst seit 1967 in Shkodra; die Kommunisten gewinnen die ersten freien Wahlen; Dauerproteste erzwingen den Rücktritt Ramiz Alias; die KP wird zur Sozialistischen Partei (SP)
1992: Die Demokratische Partei unter Sali Berisha gewinnt die Neuwahlen, Berisha wird erster demokratischer Staatspräsident; Beginn der humanitären Hilfe, Verhaftung von Nexhmie Hoxha
1993: Erste Privatisierungsmaßnahmen, Einführung der freien Marktwirtschaft und eines Banksystems; Fatos Nano (Vorsitzender der SP) und Ramiz Alia werden vor Gericht angeklagt
1996: Die Demokratische Partei gewinnt die Parlamentswahl haushoch unter Kritik ausländischer Wahlbeobachter
Januar 1997: Der Pyramiden-Skandal, für den die Demokratische Partei verantwortlich gemacht wird, löst den Zusammenbruch des Staatssystems und Anarchie aus; immense Schäden durch Plünderung und Zerstörung staatlicher Einrichtungen; Stationierung einer multinationalen Schutztruppe in Albanien
Juni 1997: vorgezogene Parlamentswahlen unter Aufsicht der OSZE, die die Sozialisten gewinnen; Rexhep Majdani wird Staatspräsident, Fatos Nano Premierminister
1998: Azem Hajdari, Führungsmitglied der Demokratischen Partei, wird erschossen, gewalttätige Unruhen in Tirana, Nano tritt zurück
1998: Pandeli Majko wird Premierminister
1999: Illir Meta löst Pandeli Majko ab; im Nov. lnkrafttreten der neuen albanischen Verfassung
1998 / 1999: Kosovo-Krieg, bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der UCK (Befreiungsarmee Kosovos) und der Armee der Bundesrepublik Serbien; Menschenrechtsverletzungen der jugoslawischen Streitkräfte (Massaker) gegen die albanische Zivilbevölkerung im Kosovo; NATO-Luftangriffe auf das Territorium der jugoslawischen Teilrepublik Serbien ohne UN-Mandat; 450.000 Kosovo-Flüchtlinge erreichen Albanien
2001: Die Sozialisten gewinnen erneut die Parlamentswahlen
2002: Rücktritt Metas, Fatos Nano wird erneut Ministerpräsident, Alfred Moisiu Staatspräsident
2005: Die oppositionelle Demokratische Partei unter Sali Berisha gewinnt die Parlamentswahlen, aber ohne parlamentarische Mehrheit
2009: Sali Berisha gewinnt mit einer Mitte- Rechts- Koalition erneut die Parlamentswahlen mit knapper Mehrheit
2010 - 2011: Politische Dauerkrise durch den Boykott der Parlamentsarbeit unter Führung Edi Ramas, Scheitern aller Vermittlungsmaßnahmen des Auslands
Mai 2010: Hungerstreik 19 sozialistischer Abgeordneter mit 200 Anhängern im Zentrum von Tirana wegen strittiger Wahldaten
Dezember 2010: Albanische Staatsbürger dürfen ohne Visum in die Schengen- Staaten einreisen; der Aufenthalt ist auf drei Monate begrenzt, keine Arbeitserlaubnls
Januar 2011: Korruptionsvorwürfe gegen den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Wirtschaft, Handel und Energie llír Mera, Rücktritt und Anklage; 20.000 Menschen demonstrieren in der Innenstadt Tiranas; beim Versuch den Präsidentensitz Berishas zu stürmen, werden drei Demonstranten erschossen, 46 Polizisten verletzt, 113 Demonstranten verhaftet und 27 verurteilt; die Verantwortlichen für die Todesschüsse werden jedoch nicht zur Rechenschaft gezogen
Mai 2011: Die Kandidaten der Demokratischen Partei gewinnen mit knapper Mehrheit die Kommunalwahlen
Juni 2012: Bujar Nishani von der Demokratischen Partei wird Staatspräsident
2013: Die Allianz für ein Europäisches Albanien (Aleanca për Shqipërisë) gewinnt unter der Führung der Demokratischen Partei die Parlamentswahlen. Edi Rama wird neuer Ministerpräsident, die Regierungsumbildung bringt zahlreiche neue, junge Politiker ins Amt. Berisha geht als Präsident des landesweiten Straßenausbaus in die Geschichte ein.
2014: Das Jahr beginnt mit dem Abriss zahlreicher illegaler Hotelbauten an der Küste, im Mai folgt die Umsetzung der neuen Parkverordnung in der Hauptstadt.
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