Belarus
Auf ins Unbekannte!
Weißrusslands schönste Seenplatte
Der Nationalpark Braslauer Schweiz ist ein malerisches, im Norden des Landes gelegenes weitläufiges Seengebiet. Sie ist mit Auto von Minsk in gut dreistündiger Fahrt zu erreichen und gehört aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit zu den beliebtesten Urlaubsgebieten Weißrusslands.
Die Braslauer Schweiz vereinigt über 50 Seen, die sich nicht nur aufgrund ihrer Größe und Tiefe, aber auch in ihrer Farbe und im Duft ihres Wassers unterscheiden. Allein die Gesamtfläche der Seen erstreckt sich über 130 km² (17 % der Fläche des Parks), die Gesamtfläche beträgt circa 800 km².
Untereinander sind die Seen durch Zuflüsse, kleine Bäche und Flussläufe verbunden, deren Länge sich auf circa 300 Kilometer erstreckt. Die kristallklaren Gewässer dieser sehr tiefen Seen sind in sanfte Hügel und Erhebungen eingebettet, eine Besonderheit im sonst sehr flachen restlichen Territorium von Belarus, und verleihen dieser Landschaft einen besonderen Charme und Bilderbuchcharakter. Hier kann man sehr deutlich Gletscherausformungen, Kames, Wallberge, und Moränenebenen in Augenschein nehmen. Häufig erblickt man im Gelände geologisch und historisch bemerkenswertes grobes Geröll und große Felsblöcke bis zu einem Durchmesser von 10 Metern.
Nach der Unabhängigkeit des Landes wuchs die Zahl der Touristen, die die Seen um Braslau besuchten stetig und damit auch die Verschmutzung. Um dem Einhalt zu gebieten wurde im August 1995 der Nationalpark Braslauer Seen eingeweiht.
Der Park ist in verschiedene Schutzzonen eingeteilt. Die Seen, die durch einen Gletscherrückzug vom Territorium des heutigen Belarus vor ca. 18 tausend Jahren entstanden sind, sind von massiven Nadel und Laubwäldern umgeben, die höher gelegenen Kiefernmassive seien hier besonders erwähnt. Die typischen Bewohner des Waldes hier sind: Elch, Wildschwein, Reh, Eichhörnchen, Schnee- und Feldhase, Fuchs, Marderhund, Wolf, Baummarder, Fischotter, und Nerz. Von besonders bedrohten Arten seien hier Dachs, Luchs, und Braunbär erwähnt, die hier ihr Vorkommen finden.
Der Park bietet außerdem circa 200 Vogelarten Heimat. Unter den Entenvögeln ist vor allem der Höckerschwan (Cygnus olor) zu erwähnen, der hier reich vertreten ist nachdem er fast komplett verschwunden war. An einem der großen Seen, Driwjati, ist eine große Population von Mittelreihern (Egretta intermedia) beheimatet. Unter den seltenen Arten befindet sich der Schwarzstorch (Ciconia nigra), die Silbermöwe (Larus argentatus), das Moorschneehuhn (Lagopus lagopus), der Alpenstrandläufer (Calidris alpine), der Habichtskauz (Strix uralensis) und andere. Die Seen sind außerdem reich an unterschiedlichen Fischarten, die häufigsten sind hierbei Hecht, Brachsen, Stint, Rebs. Besonders geschätzt wird der hiesige Aal.
Der Nationalpark bietet auch vielen Pflanzen ein Refugium, wie dem Tannenbärlapp (Huperzia selago), vielen Sommerwurzen (Orobanche), dem Kleinen Zweiblatt (Listera cordata), der Armblütigen Segge (Carex pauciflora), der Dickblättrigen Sternmiere (Stellaria crassifolia) und vielen anderen. Auf dem Gebiet sind außerdem 42 geschützte Arten von Gefäßpflanzen registriert, unter ihnen der Blattlose Widerbart (Epipógium aphýllum) oder die sogenannte Waldorchidee, die mehr als 80 Jahre lang als in Belarus ausgestorben galt.
20 Kilometer nördlich von Braslau befindet sich im Nationalpark der Besichtigungspunkt "Majak". Mit 174 Metern bedeutet er eine der größten Erhebungen, wo dort bietet sich sie eine atemberaubende Aussicht auf die Seenlandschaft.
Nach 10 Kilometer in nördlicher Richtung landen Sie an einen wundervollen Ort, der sich am Ufer des Sees Snudi befindet. Im weitestmöglichen Einklang mit Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt haben Naturfreunde ein kleines Refugium der Stille und Entspannung geschaffen. Dabei ist Ihren Gastgebern ein Brückenschlag geglückt: Einerseits wohnen die Gäste in bequemen Häuser mit Vollkomfort, erbaut aus umweltfreundlichen Materialen. Andererseits ist die unberührte Natur auf Armeslänge von Ihnen entfernt.
Die klare Luft in stiller Landschaft hier reinigt Lungen und Hirn und wirkt anregend auf das Gemüt. Auf der Terrasse eines der Holzhäuschen sollten Sie unbedingt zu Mittag Köstlichkeiten der nordbelarussischen Küche probieren, z.B. Swekolnik (kalte Suppe aus Rote Beete).
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