Ukraine
Unterwegs im zweitgrößten Land Europas
Informationen über besonders sehenswerte Orte in der Ukraine
Die Ukraine ist mit 603 700 km der größte Flächenstaat Europas. Die größten und wichtigsten Städte der Ukraine sind die ukrainische Hauptstadt Kiew, in der Westukraine Lemberg, im Süden des Landes Odessa, in der Zentralukraine Dnipro, Saporischschja (einst die Festung der Kosaken) und im Osten das stählerne Herz der Ukraine - Donezk.
Markante Gebirgszüge gibt es im Süden der Halbinsel Krim und im Bereich der Ukrainischen Karpaten. Die ukrainischen Waldkarpaten bilden einen Bogen von ca. 280 km Länge und 60 bis 80 km Breite, aus dem sich Ketten abgerundeter Bergrücken über die Marke von 2000 m erheben. Höchster Berg ist der Howerla mit 2061 m. Nicht ganz so hoch, aber umso steiler ist das Krimgebirge, dessen Südhänge eindrucksvoll schroff zum Schwarzen Meer hin abfallen. Immerhin bringt es der höchste Berg Roman Kosch auf 1545 m.
Sonst begegnet uns im ganzen Land eine mal aufsteigende, ein andermal abfallende Plattenlandschaft von geologisch sehr hohem Alter, der die Jahrmillionen ihre Unebenheiten geradezu abgeschliffen haben, während zahlreiche kleine Wasserläufe, besonders im Nordosten ein dichtes Netz von tiefen Tälern und steilen Schluchten schufen.
Vom Donaudelta im Westen bis zur Ostspitze der Krim ragt die Schwarzmeerküste steil, aber nicht allzu hoch auf. Bedeutend flacher und ebener wird sie weiter gen Osten am Asowschen Meer, das durch die Meerenge von Kertsch mit dem Schwarzen Meer verbunden ist. Weite Teile des Küstenverlaufs sind durch sogenannte Limane geprägt, große, von der offenen See durch aufgespülte Landzungen abgetrennte Wasserflächen.
Im Süden, zwischen Odessa und der Krim, senkt sich das Relief von 160 auf 10 m über NN und bildet so die große Pontische Niederung, ursprünglich eine ausgedehnte Steppenlandschaft, die sich bis auf die Krim und zur Meerenge von Kertsch hin erstreckt. Hier liegt Taurien, einst das Land der Schwarzen Stürme, wenn nach heißen Sommern der Wind die von keiner Vegetation gehaltene ausgedörrte Erde vor sich her trieb; heute das Herz der ukrainischen Agrarindustrie, besser bekannt als "die Kornkammer Russlands und der Sowjetunion".
Die größten Flüsse Dnepr, Südlicher Bug und Dnestr entwässern zum Schwarzen Meer hin, einzig der Donez durchquert in seinem Mittellauf ukrainisches Gebiet im Nordosten. Die beeindruckende Breite des Dnepr ist eine Folge der "Großbauten des Sozialismus und Kommunismus", durch die der Fluss in mehreren Stufen aufgestaut wurde. Diese Stauung begünstigt den Schiffsverkehr und den sagenhaften Fischreichtum, der den Dnepr zum einem Angelparadies macht.
Von der weißrussischen Grenze im Norden bis zur Schwarzmeerküste verändert sich die Niederschlagsbilanz allmählich. Der Begriff Niederschlagsbilanz umschreibt das Verhältnis von Niederschlägen und gleichzeitiger Verdunstung. Fällt mehr Regen als durch Sonneneinwirkung verdunstet, wird das überschüssige Wasser über die Flüsse abgeleitet, und wir haben eine positive Niederschlagsbilanz wie in Mitteleuropa. Dreht sich das Verhältnis um, so entstehen Steppen, Halbwüsten und Wüsten. Die seltenen Niederschläge lassen das Entstehen geschlossener Waldflächen nicht mehr zu.
Genau dieses Phänomen können wir auf dem Gebiet der Ukraine beobachten. Hier entstehen so drei Vegetationszonen. Im Norden dominiert Mischwald wie im gesamten europäischen gemäßigten Klimabereich. Dem schließt sich die Waldsteppenlandschaft an. Die Niederschlagsbilanz geht hier langsam in den negativen Bereich über. Wald und Steppe wechseln einander ab, mit zunehmender Tendenz hin zu reinen Steppengebieten. So erfolgt ein nahtloser Übergang in die reine Steppenzone. Sie erstreckt sich vom Mündungsgebiet der Donau bis weit hinein nach Asien, dort dann in die zentralasiatischen Wüstenregionen übergehend.
Diese natürliche Dreiteilung war von wesentlicher Bedeutung für die Geschichte der verschiedensten Völkerschaften nördlich des Schwarzen Meeres. Die Grenzen zwischen sesshaften Ackerbauern und nomadischen Viehzüchtern entsprachen in vielen Fällen den durch die Ökologie vorgegebenen Bedingungen.
Heute sind die Unterschiede zwischen den drei Zonen kaum noch zu erkennen. Von den ausgedehnten Mischwäldern des Nordens sind gerade einmal 30 Prozent geblieben, und im Süden haben großangelegte Bewässerungsmaßnahmen die Steppe in fruchtbares Ackerland verwandelt.
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