Ukraine
Unterwegs im zweitgrößten Land Europas
Städte & Regionen der Ukraine
Das Gebiet nördlich von Donezk mit seinen sanften, bewaldeten Bergen und trutzigen Felsen wird von den Ukrainern gern als die "Donezker Schweiz" bezeichnet. Der Landstrich gilt als eine der beliebtesten Urlaubsregionen und populäres Reiseziel in der Ostukraine.
Im als "Donezker Schweiz" bekannten "Naturreservat für Geologie und Botanik" wachsen äußerst seltene Kräuter und Pflanzen, das Gebiet auf der linken Seite des Severnij Donez mit einer Fläche von über 295 Hektar besteht zumeist aus malerischen Flusslandschaften und Eichenwäldern. Wir haben in dieser Region nahe Donezk einige bemerkenswerte Orte für interessierte Urlauber und Reisende gefunden, die wir Ihnen hier gern vorstellen möchten.
Das malerische, an einem Felshang gelegene ukrainisch-orthodoxe Himmelfahrtskloster in Swjatohirsk ist ähnlich wie das Höhlenkloster in Kiew (Petscherska Lawra) angelegt. In einem ausgedehnten Labyrinth aus unterirdischen Höhlen mit weit verästelten Gängen, Mönchszellen und Gewölben werden bedeutende orthodoxe Reliquien und andere Heiligtümer aufbewahrt.
Die Entstehung des Höhlenklosters Swjatogorsk sowie einer Kirche auf dem Gelände des Klosters geht bereits in das 13. Jahrhundert zurück, als orthodoxe Mönche auf der Flucht aus Kiew die Gänge und Höhlen in den Kalkstein gruben und sich mit einem Holzwall vor den heranrückenden Mongolen schützten. Vom 17. Jhd. bis ins 19. Jahrhundert wurde die orthodoxe Klosteranlage oberhalb des Flusses "Severnij Donez" weiter ausgebaut und befestigt.
Das heilsame Klima der Region um Donezk wurde bereits vor 100 Jahren entdeckt. Da lag es für die Bolschewiki nahe, das orthodoxe Swjatohirsker Kloster gleich nach der Oktoberrevolution zu beschlagnahmen und 1922 auf dem Gelände ein Erholungsheim und Sanatorium einzurichten.
Heute ist Swjatohirsk wieder ein stolzes orthodoxes Männerkloster, zu dem Jahr für Jahr hunderttausende tiefgläubige orthodoxe Christen pilgern. Zur Klosteranlage gehören die St. Nikolas-Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die Uspensky Kathedrale (1859-60), historische Mönchszellen, die bis heute genutzt werden (1887), eine Untergrundpassage aus dem 17. Jahrhundert, einen Pilgerpavillon und Türme aus dem 19. Jahrhundert, das Refektorium, die Grabeskirche und den Glockenturm (1847-51).
Im Jahre 2005 wurde ihm von der ukrainisch-orthodoxen Kirche der besonders ruhmreiche Titel eines "Lawra" verliehen. Damit steht es in seiner religiösen Bedeutung in der Ukraine neben den sehr bekannten russisch- orthodoxen Klöstern wie dem Kiewer Höhlenkloster und dem Kloster Potschajiw.
Als vor ca. 300 Jahren der preußische Geschäftsmann E. Farke die Gipsgewinnung in der Artjomowsker Region aufgab, hätte er kaum geahnt, was Josef Stalin in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts beschloss. In den riesigen ehemaligen Gipsgalerien, ausgedehnten Gewölben, die bis in eine Tiefe von 80 Metern unter der Erde reichen, entstand die bis heute bestehende Weinkelterei.
Aus ihren Weinen werden nach dem Prinzip der Flaschengärung hochwertige Schaumweine mit klingenden Namen "Artyomovskoye", "Krim" und "KrimArt" gekellert. Letztere Namen führen heute zu großen Diskussionen, denn natürlich liegt Artjomowsk kein bisschen auf der Krim und die hier verpressten Reben stammen auch nicht von der südukrainischen Halbinsel. Prominente Krimer Sekthersteller wie "Novij Svet" und "Massandra" beanspruchen deshalb die Marke "Krimsekt" exklusiv für sich und dringen auf Markenschutz für die auf der Krim beheimateten Weingüter und Sektkellereien.
Die Artjomowsker Sektkellerei gehört zu den größten europäischen Herstellern von Schaumweinen und Sekt. Bewährte französische Tradition und moderne Technologien und Ausrüstung ermöglichen eine Sektproduktion, deren Qualität sich mit den besten Produkten weltweit messen kann. Dazu trägt natürlich auch das einzigartige Mikroklima in den unterirdischen Gewölben bei, in denen die gesamte Produktion der Artjomowsker Sektkellerei stattfindet. Von diesem besonderen Klima und der Spitzenqualität des Artjomowsker Sektes kann man sich bei einer Besichtigung und einer Verkostung persönlich überzeugen.
In der Nähe der Stadt Slowjansk (Slovyansk) befindet sich in dem kleinen Dörfchen Predlesnoje ein Skansenmuseum. Hier stellen die Dorfbewohner liebevoll die Geschichte Ihrer Region anhand historischer Bauernhäuser dar. Es sind Bauernhäuser, die früher einmal an anderen Orten den Bauern zum Wohnen und Wirtschaften dienten und hier wiedererrichtet wurden. Das kleine Museum gibt einen Eindruck vom Leben und Arbeiten der Bauernfamilien in der Ostukraine.
120 Kilometer von Donezk entfernt befindet sich das Salzbergwerk der Stadt Soledar, dessen Name bereits vom Salz abgeleitet worden ist (Sol = Salz, Dar = Gabe).
In den ehemaligen Förderstollen dieses Salzbergwerkes mit bis zu 300 m Tiefe gibt es viel Interessantes zu entdecken und zu erleben. Aus dem Salz des Soledarer Stollens wurden von modernen Künstlern beeindruckende Skulpturen geschaffen und unter Tage ausgestellt, die zu Besichtigung und Reflexion einladen.
Alljährlich findet hier unten ein international besetztes Musikfestival für klassische Musik statt, dessen außergewöhnlicher Reiz in der unverwechselbaren Akkustik des Soledarer Salzstollens liegt, welche jedes Konzert zu einem Klangvergnügen der besonderen Art werden lässt.
Dazu bietet eine private Heileinrichtung in dem ehemaligen Salzbergwerk Kuren gegen Pneumonie, Bronchitis, Asthma und Allergien an, die unter der professionellen Aufsicht erfahrener Ärzte durchgeführt werden können. Sogar schon ein kurzer Aufenthalt im Salzbergwerk von Soledar soll eine spürbare gesundheitsfördernde Wirkung entfalten!
Hier, wo noch vor 250 Millionen Jahren das Permer Becken existierte, befindet sich heute auf einem Territorium von ca. 2142 ha der geologische und botanische Landschaftspark "Kloban Bik".
Sein Kernstück bildet ein geologischer Park. Dort befinden sich auf dem ehemaligen Meeresgrund heute einzigartige Gesteinsformationen, offen sichtbare Schichten unterschiedlicher Mineralien und eine exotische Flora und Fauna, welche nur unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen entstehen konnte.
Im Landschaftspark "Kloban Bik" trifft man immer wieder auf Kunstwerke, die aus dem Gestein herausgearbeitet wurden und die auf die interessante Geschichte der Region hinweisen, wie z.B. auf Tiere der Region oder seine früheren Bewohner, die Skythen.
Die guten und reichen Wasservorkommen des Landschaftsparkes dienen zur Wasserversorgung der gesamten Region.
Südlich von Donezk, auf dem Weg zum Asowschen Meer, ist noch ein Rest der einst unendlichen Taurischen Steppe erhalten. Fast bis zum Horizont reicht der Blick im Mai/Juni über blühende Federgrasebenen.
Mitten in dieser Steppe türmen sich plötzlich gewaltige Steinhaufen hinauf bis in eine Höhe von bis zu fast 80m. Einst am Ausfluss des Sarmatischen Meeres gelegen, hat das Wasser und später der Steppenwind Tauriens die Steine gerundet und geglättet, scharfe kleine Täler in die Ebene gefressen und hier ein einzigartiges Landschaftsbild geschaffen.
Seine Form, die an aufgeschüttete Hügel ähnlich den mittelalterlichen Hügelgräbern (Kurganen) gleicht, gab den "Steingräbern" ihren Namen. Die Menschen schrieben diesem Ort von jeher magische Kräfte zu und nutzten ihn als Gebetsstätte, worauf zahlreiche Funde der sogenannten "Babas" hinweisen, frühzeitlichen Fruchtbarkeitsstatuen, die heute im Naturreservat "Steingräber" ausgestellt werden.
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