Ukraine
Unterwegs im zweitgrößten Land Europas
Land & Leute Ukraine
An dieser Stelle möchten wir Ihnen einige Informationen über das Reisen in und durch die Ukraine geben. Vieles gleicht den Verhaltensregeln, die auch in anderen Ländern herrschen. Die Liste ist nicht vollständig und wird ständig fortgeführt. Wenn Sie eine Frage in Vorbereitung auf Ihre Reise in die Ukraine haben, dann fragen Sie uns! Wir helfen Ihnen gern weiter. Was wir nicht sofort beantworten können, das wissen unsere Partner vor Ort.
In der Ukraine herrscht seit 2004 für Bürger der EU keine Visumspflicht mehr. Sie können sich (Regelung seit 11/2007) je zweimal pro Jahr bis zu 90 Tage im Land aufhalten, bei kürzeren Aufenthalten natürlich auch öfter, allerdings nicht mehr als 180 Tage in der Summe. Für darüber hinaus gehende Aufenthalte benötigen Sie ein Visum, das Sie in der ukrainischen Botschaft oder im ukrainischen Konsulat erhalten.
Sie benötigen für die Ein- und Ausreise lediglich einen gültigen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist. Diesen Pass müssen Sie den ukrainischen Grenzbehörden vorzeigen und erhalten dann einen Ein-, bzw. Ausreisestempel in den Pass.
In die Ukraine reisen Sie auf verschiedenen Wegen:
Wenn Sie Ihren Pkw mit in die Ukraine nehmen, benötigen Sie die Zulassung und die Grüne Versicherungskarte. Die Zulassung muss auf einen der Reisenden im Fahrzeug ausgestellt sein. Bei Fahrten mit fremden, resp. Dienstfahrzeugen benötigen Sie zusätzlich zur Vollmacht des Eigentümers, eine sog. Vorbeglaubigung, die Sie z.B. beim ADAC ausstellen lassen können. Die wird an der Grenze anerkannt.
Mit der Erweiterung der EU-Außengrenze um die Länder Polen, Slowakei und Ungarn sind die Grenzübergänge dieser Länder zur Ukraine erheblich ausgebaut worden, was sich in einer erheblich kürzeren Wartezeit bei Ein- und Ausreise bemerkbar macht sollte. Dieser Umstand wird jedoch durch die Tatsache aufgehoben, dass einige ukrainische Zollbeamte sich einen schnellen Grenzübertritt "vergolden" lassen und dadurch ein natürliches Interesse an verlängerten Wartezeiten haben. Damit kann die Wartezeit an den Grenzstationen leicht einige Stunden betragen, worauf man bei Autoreisen in die Ukraine mental und logistisch eingestellt sein sollte.
Sollten Sie während Ihrer Einreise oder auf der Fahrt durch die Ukraine ungerechtfertigte Probleme mit Amtsträgern des Zolls oder der Polizei haben, können Sie sich unter folgenden Telefonnummern beschweren:
Zollprobleme +380 800 501 31 30 oder +380 44 247 27 19
Probleme mit der DAI (Straßenpolizei) - +380 44 272 46 59
Da es zwischen Deutschland und der Schweiz einerseits und der Ukraine andererseits keine direkten Verbindungen mehr gibt, ist eine Zugreise in die Ukraine langwierig und recht beschwerlich. Zentrale Umstiegsmöglichkeiten in Direktzüge in die Ukraine gibt es in Warschau und Krakow (Polen), Budapest (Ungarn) und Bukarest (Rumänien). Die Fahrpreise bewegen sich in der Regel auf dem Niveau der Flugpreise.
Aus Österreich fährt seit Dezember 2017 ein Direktzug von Wien über Lemberg nach Kiew.
In den vergangenen Jahren hat sich das Angebot an Linienflügen in die Ukraine zum Teil stark erweitert, nach wie vor bleibt aber viel Wachstumspotential für günstige Flugverbindungen in die Ukraine. Wenn Sie zum Abflughafen mit dem Auto anreisen, können Sie vorab einen günstigen Flughafenparkplatz reservieren.
Derzeit existieren für folgende ukrainischen Städte Flugverbindungen aus Westeuropa:
Direkte Linienflüge nach Lemberg (Lviv) von München, Wien und Warschau
Direkte Linienflüge nach Odessa von München, Riga, Wien und Warschau
Die beste Anbindung an Westeuropa hat natürlich Kiew mit Direktverbindungen aus vielen europäischen Hauptstädten. Die ukrainische Airline Ukraine International spielt dabei eine zentrale Rolle. (Stand: 2016 - ohne Gewähr)
Von der ukrainischen Hauptstadt gibt es sternenförmig Inlandsverbindungen in die wichtigsten Städte der Ukraine, darunter Saporizhja, Dnipro, Odessa und Lemberg (Lviv). Sie kosten je nach Entfernung zwischen 80 und 180 Euro pro Person für eine Richtung. Diese Verbindungen werden jedoch nur vergleichsweise selten bedient, zudem gibt es keine Direktverbindungen zwischen den ukrainischen Städten, ein Umstieg in Kiew ist unumgänglich. Das kostet in der Regel viel Zeit.
Abweichend von Deutschland ist in der Ukraine einen Feuerlöscher im Auto zwingend vorgeschrieben. Zum Löschen von Fahrzeugbränden werden Feuerlöscher fürs Auto mit der Klassifizierung A B und C empfohlen. Diese können bei der Einreise stichprobenartig kontrolliert werden.
Es empfiehlt sich, die Tempolimits in der Ukraine einzuhalten, einerseits wegen der teilweise schlechten Straßenqualität und andererseits wegen intensiver Polizeikontrollen. Für diese wird man oft von entgegenkommenden Fahrern mit Lichthupe vorgewarnt. Daneben möchten wir von Autofahrten während der Nacht in der Ukraine abraten, da die Straßenqualität im Dunkeln noch schlechter zu beurteilen ist, was zu einem erhöhten Unfallrisiko führen kann.
Tankstellen sind in der Ukraine an (fast) jeder Ecke zu finden. In den Innenstädten nur sehr wenig, an der Peripherie der Städte und unterwegs finden Sie jedoch alle paar Kilometer eine Tankstelle. Es gibt moderne und ältere, fast alle arbeiten 24 Stunden und in der Regel führen Sie alle gängigen Kraftstoffsorten (Diesel, Benzin, Super, Super Plus). Die Preise bewegen sich dabei auf einem niedrigeren Niveau als in Deutschland. Bei langen Fahrten sollte man ruhig die Preise zwischen den einzelnen Tankstellen vergleichen, da diese von Region zu Region mitunter stark schwanken.
Bei Reisestationen empfehlen wir Ihnen, Ihr Auto über Nacht auf einen bewachten Parkplatz (Awto stojanka) zu stellen. Damit verringern Sie für ein paar Griwnja das Diebstahlsrisiko auf ein Minimum. Auskunft über die nächstgelegenen Parkplätze erfahren Sie am besten in Ihrer Unterkunft.
Tagsüber ist das Diebstahlsrisiko genau so groß wie in Deutschland. Stellen Sie Ihr Fahrzeug am besten an einem belebten Ort ab, der viele Zeugen eines evtl. Diebstahls verspricht - das schreckt ab.
Die angenehme Seite einer Reise auf den ukrainischen Straßen sind die vielen Stände am Rande der Straßen, an denen die Einwohner ihre meist eigenen Produkte verkaufen: Gartenobst, Milchprodukte, alkoholische Getränke, getrockneter Fisch, Pilze… Oft sind es lokale Produkte, die billiger und schmackhafter als im Geschäft sind.
In den ukrainischen Städten gibt es ein gut ausgebautes, preiswertes Verkehrsnetz. Es basiert im Wesentlichen auf private Minibusse (Marshrutkas), die im Linienverkehr eingesetzt sind. Sie werden durch öffentlich betriebene Autobusse, Straßenbahnen, Oberleitungsbusse (Trolleybusse) und U-Bahnen (Metros) verstärkt. Eine Fahrkarte kostet nicht mehr als 2-3 Griwjna (ca. 0,20 €).
Über Land fährt man mit Reisebussen oder mit der Eisenbahn. Beide Varianten sind verhältnismäßig günstig.
Die ukrainische Eisenbahn bietet ein dichtes Netz nächtlicher Städteverbindungen. Sie steigen abends in den Zug, fahren in Schlafabteilen mit Betten und frischem Bettzeug durch die Nacht, und kommen am nächsten Morgen ausgeruht am Ziel Ihrer Eisenbahnfahrt an. Empfehlenswert sind Zugabteile der 2.Klasse (Vierbettabteile) und der 1. Klasse (Zweibettabteile), besonders günstig sind die Großraumwaggons der 3. Klasse (Platzkartny) mit einfachen Schlafpritschen.
Zwischen den ukrainischen Metropolen werden verstärkt immer mehr schnelle Tagverbindungen mit Schnellzügen angeboten. Gleichwohl benötigen die ukrainischen Schnellzüge aufgrund des maroden Schienennetzes und der großen Entfernungen mehrere Stunden.
Das Gesundheitssystem der Ukraine ist nicht so gut ausgebaut wie in Deutschland. Zwar gibt es in jeder größeren Stadt Krankenhäuser, allerdings sind diese jedoch technisch häufig schlecht ausgestattet. Demgegenüber steht jedoch die häufig sehr gute Ausbildung der Ärzte, denen es gelingt, alle gängigen "normalen" Reiseerkrankungen zu heilen. Wer sich in ein Krankenhaus begibt, sollte folgendes beachten:
Keine Fremdsprachen: Das Personal in den Krankenhäusern spricht zumeist keine Fremdsprache. Es ist daher angeraten, einen ukrainisch oder russisch-sprachigen Begleiter mit ins Krankenhaus zu nehmen, der dolmetschen kann.
Wartezeit: Rechnen Sie in den Krankenhäusern mit mehreren Stunden Wartezeit. Sollten Sie einen Dolmetscher dabeihaben, weiß der aber bestimmt, wie man diese Wartezeit auf den Arzt verkürzen kann.
Vorkasse: In den meisten Krankenhäusern muss die Behandlung sofort bezahlt werden. Lassen Sie sich eine Quittung und einen ärztlichen Befund geben, damit Sie das Geld von Ihrer Auslandsreisekrankenversicherung erstattet bekommen.
Behandlungsmaterial, Medikamente: Es ist normal und für deutsche Touristen dringend angeraten, dass Behandlungsmaterial (Binden, Kanülen) vom Patienten vor Anwendung in der Apotheke zu kaufen ist und dann angewendet wird. Anderenfalls kommt bei Ihrer Behandlung das Material zum Einsatz, was schon vorher benutzt und danach gereinigt wurde.
Apotheken: In der Ukraine gibt es Apotheken an jeder Ecke, mittlere Krankenhäuser beherbergen sehr häufig eine Hausapotheke. Medikamente und Heilmittel stammen von den international tätigen, in Deutschland bekannten Herstellern und sind in der Regel günstiger als in Deutschland.
Impfungen: Das Auswärtige Amt empfiehlt für kürzere Reisen in die Ukraine einen gültigen Impfschutz für Tetanus, Polio und Diphterie. Bei längerfristigen Aufenthalten in Regionen mit "einfachen hygienischen Bedingungen" empfiehlt es außerdem eine Impfung gegen Hepatitis A und B, Typhus und FSME. Sie können sich vor Reiseantritt von den Spezialisten des Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin beraten lassen.
Reisende in die Ukraine sind verpflichtet, bei Einreise eine in der Ukraine gültige Reisekrankenversicherung (Police) mit sich zu führen, die auf Verlangen vorgezeigt werden muss. Die Kontrolle erfolgt stichprobenartig.
Deshalb ist es ratsam, vor Reiseantritt bei seiner Krankenversicherung anzufragen, ob diese mit der Ukraine ein Abkommen geschlossen hat.
Ist dies nicht der Fall, können Sie sich bei uns eine preiswerte Auslandsreisekrankenversicherung buchen.
Jungtieren bis 12 Wochen ist die Einreise in die Ukraine nicht erlaubt.
Für Reisen mit Haustieren in der Ukraine benötigt man wie in vielen anderen Ländern folgende Dokumente:
* blauer EU-Heimtierpass (Pet-Pass), gültige Tollwutimpfung und Chip
* Amtstierärztliches Gesundheitszeugnis nicht älter als 10 Tage
Für die Rückreise muss bereits vor Verlassen der EU eine Tollwut-Antikörperbestimmung mit positivem Ergebnis durchgeführt werden. Bitte beachten Sie, dass diese Untersuchung einige Wochen dauern kann. Dieser Test muss in einem zertifizierten Labor durchgeführt werden.
Liegt der positive Tollwut- Antikörpertest bei der Wiedereinreise in die EU nicht vor, wird die Einreise des Haustieres in die EU verweigert und macht eine nachgeholte Antikörperbestimmung in einem Referenzlabor und eine dreimonatige Quarantäne erforderlich.
Schweizerischen Ukrainetouristen mit Haustier empfehlen wir, sich rechtzeitig vor Reiseantritt über die Dokumentenerfordernisse für die Einreise des Tieres in die Schweiz auf dem Weg aus der Ukraine beim Amtstierarzt zu informieren.
In der Ukraine ist das Netz von Geldautomaten, an denen man mit Maestro, EC, Visa und Mastercard Bargeld abheben kann, sehr dicht gestrickt. Sie müssen also nicht zwangsläufig mit Bargeld anreisen.
Noch nicht so verbreitet ist der Einsatz von Kreditkarten als Zahlungsmittel beim Einkauf. Es empfiehlt sich, vorher beim Verkäufer nachzufragen.
Natürlich können Sie auch Bargeld in die ukrainische Landeswährung Griwnja tauschen. Dazu steht Ihnen neben Banken eine Vielzahl privater Wechselstuben zur Verfügung. Gleich ist allen, dass die veröffentlichten Kurse bereits die Endkurse sind, das heißt Wechselgebühren werden nicht erhoben.
Von den Banknoten der ukrainischen Währung existieren derzeit mehrere verschiedene Versionen. Erschrecken Sie also nicht, wenn Sie beispielsweise von einer 10 Griwnja-Note verschiedene Scheine erhalten. Sie sind echt.
Die Mahlzeiten in der Ukraine weichen in Ihrer Zusammensetzung teilweise erheblich von deutschen Ernährungsgewohnheiten ab. Darauf sollte man sich vor Antritt der Reise mental einstellen.
So wird das Frühstück, wie wir es in Deutschland kennen (Brot, Brötchen, Butter, Wurst, Käse, Honig, Marmelade, Kaffee, Tee) in der Ukraine nicht unbedingt so zubereitet. Spiegelei, Rührei sind relativ häufig anzutreffen, anderes weicht teilweise gravierend von unserem Frühstücksverständnis ab. Dazu gehören zum Beispiel Würstchen, Pelmeni oder komplette Mittagsgerichte. Immer populärer wird gerade in Hotels das Frühstücksbüffet (Schwedski Stol).
Das Mittagessen besteht in der Regel aus einer Vorsuppe, einem Hauptgericht und einem Salat. Dieses Menü wiederholt sich am Abend.
Beachtenswert ist in ukrainischen Speisekarten, dass einige Gerichte, besonders Fleischgerichte, als Orientierungspreise für 100g des Gerichts angeboten werden, obwohl die Portionen real ein höheres Gewicht haben. Das führt häufig zu Missverständnissen und Diskussionen.
Über Trinkgeld freuen sich natürlich auch ukrainische Restaurantkellner. Angemessen ist eine Summe von 5-10 Griwjnas, wenn Sie zufrieden waren. In den Restaurants und Cafés der exklusiveren Küche kann es natürlich auch mehr sein, allerdings wird in vielen dieser gehobenen Etablissements ohnehin ein Aufschlag für "Bedienung" berechnet.
Bei der Begrüßung wird der männliche Gastgeber mit Handschlag oder je nach Intensität des Freundschaftsverhältnisses mit einer Umarmung begrüßt. Traditionell gibt man Frauen in der Ukraine nicht die Hand zur Begrüßung, modernen Frauen jedoch schon. Am besten, Sie warten ab, ob Ihnen die Dame des Hauses die Hand zum Handschlag ausstreckt oder nicht.
Die Ukrainer benutzen sehr oft Teppiche, die eine doppelte Funktion haben: zur Dekoration und zur Wärmung im Winter (auf dem Boden und an den Wänden). Die Schuhe werden ziemlich schmutzig, vor allem im Winter oder im Frühling bei schmelzendem Schnee. Deswegen ist es in der Ukraine normal, beim Betreten einer Wohnung seine Schuhe auszuziehen.
Gastgeschenke sind bei ukrainischen Gastgebern beliebt, aber nicht erwartet. Dabei gehören Schokolade oder Pralinen, ein Blumenstrauß, eine Torte oder eine Flasche Wein oder Horilka zu gern gesehenen Gaben.
Es gibt viele Vorurteile und Geschichten über die Horilka (der ukrainische Wodka), ohne ihn gelingt (fast) kein Famlienfest. Wir würden Ihnen empfehlen, es den Ukrainern nachzumachen, nicht in der Quantität, sondern in der Art und Weise zu trinken: nach jedem Glas wird eine Zakuska (Häppchen, z.B. Gurke, Brot, Wurst…) gegessen. In der Ukraine wird immer aus einem guten oder gut erfundenen Anlass getrunken, also sind Trinksprüche ein Muss. Das dritte Glas ist für die Liebe. Vergessen Sie auch nicht, auf Ihre Gastgeber zu trinken, besonders wenn Sie nochmals eingeladen werden möchten.
Die Ukrainer trinken wenig Wasser am Tisch, deshalb wird es bei Empfängen und Bewirtungen nur selten gereicht. Es wird Ihnen jedoch Tee, Saft, Kompott (eingekochte Früchte) oder Uzvar (eingekochte Trockenpflaumen) angeboten. Wenn Sie in der Ukraine Leitungswasser trinken möchten, sollten Sie es vorab kochen.
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