Ukraine
Unterwegs im zweitgrößten Land Europas
Halbinsel Krim
Eine besondere Attraktion der Krim, die Sie unbedingt erkunden sollten, sind die in den Fels geschlagenen Höhlenstädte Tschufut Kale ("Judenfestung"), Tepe Kermen, Mangup Kale, Eski Kermen und die Sjurenskij-Festung, die sich im Südwesten der Halbinsel in den dichten Wäldern des Krimgebirges verbergen und seit Jahrhunderten nicht mehr bewohnt werden.
Neben heidnischen Grabstätten beherbergen die Städte zahlreiche Klöster und Kirchen sowie auch jüdische Baudenkmäler, die vom Leben wechselnder Kulturverbände und Religionen zeugen. Durch mächtige Verteidigungsanlagen geschützt, erlebten sie ihre Blütezeit im Mittelalter und waren wechselnd kulturelles Zentrum einer zunächst gotisch-alanisch geprägten Bevölkerung, jüdischer Karäer, den im 9. Jahrhundert zum Judentum konvertierten Chasaren, byzantinischer Mönche, Petschenegen und des Fürstentums Theodoro.
Mit der Eroberung der Krim durch das russische Zarentum im 18. Jahrhundert endete für die Bewohner der Höhlenstädte die dauernde Verfolgung. Sie siedelten sich in den Städten und Küstenorten an. Die Festungen verloren ihre Aufgabe, wurden verlassen und verfielen. Übrig geblieben sind heute die beeindruckenden in den blanken Felsen getriebenen Höhlen, Kirchen- und mächtige Festungsruinen.
Auf einer schiefen Hochebene, deren Umrisse aus der Ferne an eine Hundetatze erinnern und die von steil abfallenden Abhängen umgeben ist, befinden sich die Reste der Stadt Mangup Kale. Strategisch ein günstiger Ort für eine Festung, wird dieses geheimnisvolle Plateau seit dem 3. Jahrhundert bewohnt. Alanen, Ostgoten, Chasaren, Byzantiner, Türken - alle bewohnten nacheinander Mangup Kale.
Im Mittelalter wurde die Hochebene mit den zwei Wasserquellen "Theodoro" - Gabe Gottes genannt. Zahlreiche künstlich entstandene Höhlen, Ruinen von Zitadellen und Fürstenpalast, Reste von Höhlenkirchen geben dem Besucher einen Eindruck vom Leben im mittelalterlichen Fürstentum und erzählen über Siege und Verluste, Glaube und Verrat, Liebe und Tod.
Die Festung auf dem Hügel Tepe-Kermen (Töpe-Hügel, Kermen-Festung ) ist eine kleine geheimnisvolle Höhlenstadt auf 544m über dem Meer. Auf der Fläche von 1 Hektar befinden sich mehrere künstlich angelegte Höhlen, Grabsteine und 2 Höhlenkirchen. Vom 6. Jahrhundert an war Tepe-Kermen bewohnt, bis es 1299 von der Goldenen Horde zerstört wurde.
Heute gibt es hier noch zahlreiche in den Felsen gehauene Gräber und Höhlen, die als Vorratsräume oder Keller dienten. Auf dem nach Tepe Kermen führenden Wanderpfad findet man manchmal kleine keramische Scherben. Das Plateau ist nur ein Hektar groß und lässt sich während gut besichtigen. Höchstinteressant ist die Felsenkirche mit Baptisterium (kreuzförmigen Taufbecken). Diese Höhlenkirche hat zwei Eingänge am Norden und dazwischen den Altar. Hier ist ein Teil von Altarwand geblieben, wo zwei große, in den Stein geschnittene Kreuze gut sichtbar sind.
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