Fürstentum Galizien-Wolhynien

Geschichte der Ukraine

966 trat der westslawische Stammesfürst Mieszko zum Christentum über und gründete den polnischen Staat mit der Hauptstadt Gniezno (Gnesen). Zum Territorium dieser Neugründung gehörte auch das durch Burgen gesicherte Gebiet zwischen westlichem Bug und San, einem Nebenfluss der Weichsel. Und eben dieses eroberte 981 der Fürst der Kiewer Rus, Wladimir der Heilige. In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts wechselte die Landschaft noch zwei Mal den Besitzer, bis die Nachkommen Wladimir Monomachs es zum Ausgangspunkt ihres Kampfes um die Herrschaft in Kiew machten. Dies bedeutet für das Fürstentum eine Phase des Niedergangs in der Mitte des 12. Jahrhunderts, dem erst Roman Mstislawitsch (1173-1205) ein Ende bereitet. Ihm gelingt es, die Macht wieder zu konsolidieren und nach Süden auszuweiten.

Dort, zum Rand der Karpaten hin, ergriff im 11. Jahrhundert das in Nowgorod erfolglose Geschlecht der Rostislawitsch die Macht. War es im Norden das junge Polen, auf dessen Kosten die Rus ihr Gebiet erweitert hatte, so gerieten die galizischen Fürsten mit den sich um 1000 als Staat etablierenden Ungarn in Konflikt. Später kamen dann auch noch die aus dem Osten herandrängenden Mongolen dazu.

Polen, Ungarn, Mongolen und die um die Herrschaft in Kiew kämpfenden Adelsfamilien bestimmten von Anfang an die Geschichte in dem zusammengefasst als Galizien-Wolhynien bezeichneten Gebiet der Nordwestukraine. Heutige Historiker sehen hier einen der wesentlichen Ausgangspunkte für die Herausbildung einer ukrainischen Nation, war doch dieser Landesteil von Anfang an Grenzland im ursprünglichsten Sinn.

Während in Wolhynien die Macht zusehends zerfällt, kommen in Galizien mit Wladimir Wolodarewitsch (1141-1153) und Jaroslaw Osmomysl (1153-1187) durchaus fähige Fürsten auf den Thron, denen es erfolgreich gelingt, mit wechselnden Bündnissen zwischen Ungarn, Polen und der Rus zu lavieren. Doch nach dem Tod des schon im Igorlied gepriesenen Osmomysl kommt es zum Kampf zwischen dessen Erben, Polen, Ungarn und dem unter Roman Mstislawitsch neu erstarkten Wolhynien. 1199 gelingt es Fürst Roman tatsächlich, beide Gebiete unter seiner Herrschaft zu vereinen. Aber die Machtkämpfe setzten sich fort und als neuer Faktor erscheinen die Mongolen auf dem Plan.

Daniil, Sohn und Nachfolger Romans ist wie viele andere slawische Fürsten gezwungen, dem Khan der "Goldenen Horde" zu huldigen. Ein Bündnis mit Rom nützt da wenig. Allerdings stellt die dadurch stattfindende Krönung Daniils zum König diesen mit dem ungarischen Herrscher gleich, der ebenfalls Ansprüche auf den Thron Galizien-Wolhynien stellt.

Wichtig und von bleibender Wirkung ist die Siedlungspolitik Daniils. Er fördert den Landesausbau und die städtische Entwicklung des Gebietes. Durch die Ansiedlung von Deutschen, Armeniern und Juden wird der Grundstein für die ethnische Vielfalt der späteren Westukraine gelegt. Daniils Sohn Lew (1264-1301) gründet dann an der Stelle einer Festung seines Vaters das nach ihm benannte Lemberg und dehnt das Gebiet des Fürstentums zeitweilig bis Lublin aus.

Dauerhaft widerstehen aber kann das kleine Land zwischen den übermächtigen Nachbarn Ungarn, Polen und Litauen nicht. Kazimierz III. von Polen besetzt 1349 den Norden des Landes. Noch bis 1349 dauert der Streit zwischen Polen und Litauen, bis beide Länder durch die Heirat zwischen dem litauischen Großfürsten Jagiello und der polnischen Königin Jadwiga vereint werden. Die Geschichte "Kleinrusslands" scheint damit zu einem vorläufigen Ende gekommen zu sein.

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