Der Naratsch Nationalpark

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Im Nordwesten Weißrusslands in einer malerisch hügelischen Landschaft liegt der Nationalpark Naratsch (ru. Narotsch). Der Nationalpark wurde 1999 gegründet, er ist nach dem gleichnamigen See Naratsch benannt, den die Weißrussen auch liebevoll das "belarussisches Meer" nennen. Die weitläufige Seenlandschaft erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als 90.000 Hektar.

Das Naratscher Gebiet zeichnet sich durch seine landschaftliche Vielfalt aus, die zahlreichen Seen entstanden während der Waldai-Kaltzeit, während sich die Gletscher vor 15-20.000 Jahren zurückzogen. Das Gebiet vereint 43 größere Seen, mit einer Fläche von 79,6km² ist der Naratsch See der größte dieser Seen. Entlang des Ufers bieten sich 41 km Wanderwege, der See hat eine maximale Tiefe von 25 Metern.

Fast die Hälfte des Territoriums des Nationalparks nehmen dichte Wälder ein, hier befinden sich auch die größten Nadelwaldbestände des Landes. Hier vereinen sich mehr als 1400 höhere Pflanzenarten, davon befinden sich 114 auf der Roten Liste bedrohter Pflanzenarten. Darunter befinden sich unter anderem das Sumpf-Glanzkraut (Líparis loesélii), der Tannenbärlapp (Hupérzia selágo), die Echte Schlüsselblume (Prímula véris), das Große Windröschen (Anemóne sylvéstris), die Trollblume (Trollius europaeus), die Wiesen-Kuhschelle (Pulsatílla praténsis) und der Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus).

Im Jahre 2002 wurde an den Ufern der Seen Naratsch und Mjastro ein dendrologischer Garten geschaffen, der eine bemerkenswerte Anzahl von circa 400 verschiedenen Arten von Bäumen und Sträuchern aufweist. Vor Ort befindet sich außerdem ein Museum zur Geschichte und Entwicklung des Waldes.

Der Nationalpark beherbergt eine ebenso reiche Fauna. Das dichte Gewässernetz bietet ideale Voraussetzungen für die Entwicklung verschiedener Fischarten, ufernaher Wirbeltiere und Vögel. In den dichten Wäldern auf dem Territorium des Parks leben 95 verschiedene Vogelarten, unter anderem das Haselhuhn (Bonasa bonasia), der Raufußkauz (Aegolius funereus), und der Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) um nur einige zu nennen. Auf offenen Flächen und in Ufernähe leben mehr als 60 weitere Vogelarten, unter anderem solche seltenen Arten wie das Moorschneehuhn (Lagopus lagopus), der Große Brachvogel (Numenius arquata), der Nördliche Raubwürger (Lanius excubitor), der Mittelsäger (Mergus serrator) und die Schellente (Bucephala clangula).

Die Seen des Naratschansker Gebietes bieten 32 verschiedenen Arten von Fischen Heimat, unter anderem der Bachforelle, dem Döbel, der Ellritze, dem Schneider, dem Stichling, und dem Nerfling. Das außergewöhnlich saubere Wasser der Seen ermöglicht außerdem die Zucht von Felchen (Coregonus), welche in größerem Maßstab betrieben wird. Angeln ist im Gebiet des Nationalparks jedem erlaubt, wie fast überall in Belarus.

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