Ukraine
Unterwegs im zweitgrößten Land Europas
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Auf einem Berg nahe der Festung Kremenez siedelten sich im 14. Jahrhunderts zwei Mönche an. Eines Tages stieg einer von ihnen nach dem Gebet auf den Gipfel des Berges. Plötzlich erblickte er die Allheilige Gottesgebärerin, die in einer grellen Feuersäule auf einem Stein stand. Er rief seinen Glaubensbruder herbei und dieser wurde ebenfalls der wunderbaren Erscheinung gewahr. Dritter Zeuge des Wunders wurde ein Hirte namens Ioann Bosoj (der Barfüßige).
Auf dem Stein, auf dem die Gottesmutter gestanden hatte, blieb ein Abdruck ihres rechten Fußes zurück und eine Quelle entstand, deren Wasser seither Wunder wirkte. An diesem sagenhaften Ort entstand eines der bedeutendsten orthodoxen Kloster der heutigen religiösen Ukraine, das Christi Himmelfahrtskloster von Potschajiw.
Das berühmteste Heiligtum des Potschajiwer Himmelfahrtsklosters ist die wundertätige Ikone der Heiligen Gottesmutter Maria, welche der Konstantinopoler Metropolit Neofit auf einer Pilgerreise im 16. Jahrhundert in Wolhynien verschenkte und vor der sagenhafte Wunder und Zeichen geschahen. So wurde die Ikone dem Kloster gestiftet und bringt seitdem unzähligen Pilgern Heilung, Trost, Anleitung und Eingebungen.
Eine wichtige Persönlichkeit des Klosters war sein einstiger Abt Hiob von Potschajiw, der zu Beginn des 17. Jahrhundert ein entschiedener Verfechter des orthodoxen Glaubens war und in Potschajiw tagelang in einer unterirdischen Felsenhöhle im stummen Gebet verweilte. Er wurde nach seinem Tod heiliggesprochen, heute ist in München eine orthodoxe Kirche nach ihm benannt.
Die Bedeutung des Klosters wuchs durch die Jahre rasant. Es verfügte über eine reiche Bibliothek und eine eigene Druckerei, deren Ausgaben auf dem Territorium der ganzen Ukraine gefragt waren und deren Blüte auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert werden kann. Zu dieser Zeit bildete sich auch das architektonische Ensemble des Potschajiwer Klosters heraus, dessen Antlitz bis heute erhalten wurde. Majestätisch und gleichzeitig elegant erheben sich die Gotteshäuser des Klosters auf dem hohen Hügel. 1833 erhielt das Himmelfahrtskloster von Potschajiw den Ehrentitel eines Lawra. Zu namhaften ausländischen Besuchern des Klosters gehörten unter anderem Franz Liszt und Honoré de Balzac.
Das Himmelfahrtskloster in Potschajiw ist heute in seiner religiösen Bedeutung für das orthodoxe Christentum der Ukraine das zweitwichtigste Kloster der Ukraine (nach dem Kiewer Höhlenkloster). Vom Glockenturm aus eröffnet sich dem Besucher ein herrliches, weites Panorama über die sanft hügelige Umgebung. Bemerkenswert sind die Mosaiken an der Außenfassade der Dreifaltigkeitskathedrale. Die Höhlenzelle des Heiligen Hiob von Potschajiw, die einem ein Gefühl vollkommener Abgeschiedenheit und Enge vermitteln, hinterlässt einen unvergesslichen Eindruck bei Gläubigen und Besuchern.
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